Als der Vatter 2010 begann, seine ersten Country- und Rock&Roll-Stücke in Nordhessischer Mundart zu schreiben, konnte er kaum ahnen, welchen Erfolg er mit diesem Projekt haben würde. Allein in seinem Herrensalon verfasste er Texte und Lieder und nahm sie auf – wobei er alle Instrumente selbst einspielte. Der Hessische Rundfunk bekam Wind von der neuen kreativen Keimzelle Nordhessens und brachte einen Bericht in der Hessenschau. Die darauf einsetzende Flut an Nachfragen zwang den Vatter, die eigentlich als Demo gedachten Aufnahmen als CD zu veröffentlichen. Das Debutalbum „Kasseläner Boogie“ erschien noch im selben Jahr. Befeuert von der positiven Resonanz, stellte der Vatter ein Trio zusammen, um seinen Gaageschnuddenrockenroll auch auf die Bühne bringen zu können. Unterstützt von Kusseng Olli am Kontrabass und Kusseng Judy an der Rhythmusgitarre bespielte die Band immer größere Clubs und Konzertbühnen. Ein wichtiges Element der Dark Vatter Schau war (und ist noch immer) der Gastauftritt der bezaubernden Ninne Soleil, die mit ihrem unverwechselbaren Gesang ganz eigene Akzente setzt. 2013 kam dann noch der Schlagzeuger Kusseng T. an Bord von Vatters Combo. Damit war die Besetzung komplett und ist unverändert bis heute. Mit zwei weiteren Alben („Unnerwäjens“ und „Hunnerdbrozenndich“) und einer Single („Griess mäh de Heimat mim Herkules“) machte es sich die Band in ihrer Nische gemütlich. Der Vatter feilte an seiner unverkennbaren Straßenpoesie mit Liedern über Alltägliches, Parties, Tod und lange Unnerbuchsen. Stilistisch kommen neben 50s Rockabilly und Hillbilly auch Country Blues, wüster Rock&Roll, und nahezu Souliges zum Zug.
Bemerkenswert ist, wie die Dark Vatter Combo es schafft, aus scheinbar altmodischer Musik, kombiniert mit totgeglaubter Mundart, eine Musik von zeitgenössischer Relevanz zu erschaffen, die einen wichtigen Beitrag zur Stadtkultur Kassels darstellt. So positionieren sich Dark Vatter un sinne Combo mit ihrem radikal-regionalen Ansatz als Stimme Nordhessens. Weiter so!
– Henner Breitenbach